Zwischen den Saisons
Wonnemonat Mai. Wonne wird im Duden mit «hoher Grad der Beglückung, des Vergnügens und der Freude» beschrieben. Naja. Im Engadin verbinden wir mit dem Mai eher braune Wiesen und tauende Seen. Baustellen. Alles zwischen Schneeregen und Sonnenschein. Und vor allem: Geschlossene Betriebe. Auch viele Restaurants und Hotels gönnen sich im Wonnemonat eine Pause. Dies ist absolut verständlich, führt aber dazu, dass Einheimische und Gäste zuerst eine umfassende Web-Recherche starten müssen, wenn sie ein Abendessen in einem Restaurant in Bever, Pontresina oder Sils geniessen möchten. Selbst in St. Moritz begegnet man im Mai Touristengrüppchen, die auf der Suche nach Capuns und Gerstensuppe verloren die Via Maistra raufspazieren. Gastfreundschaft sieht anders aus. Es sei nicht rentabel zu öffnen, wenn nicht mehr Gäste im «Frühling» das Engadin besuchen, höre ich oft von Seiten der Betriebe. Der Einwand ist nachvollziehbar, aber nicht zielführend. Das ist die Huhn- und Ei-Diskussion. Sinnvoller wäre, die Zwischensaison miteinander abzusprechen und den Nachbarsbetrieb als Partner im Ort und im Tal zu sehen. Und gemeinsam ein attraktiveres Gesamtangebot zu gestalten. Ich hoffe, Sie hatten eine entspannte und erholsame Zwischensaison. Ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen die Sommersaison in Angriff zu nehmen und neue Ideen für unser Engadin umzusetzen.
Jan Steiner
CEO Engadin Tourismus AG
PS: Am 6. Juni starten wir mit dem Sommer Kick-off in die neue Saison. Im Fokus: Eine bessere Aktivierung des Herbstes. Ich freue mich, Sie in Zuoz begrüssen zu dürfen und gemeinsam anzustossen.